Wer soll einen Trainer verstehen, dessen Mannschaft mit zwei klaren Siegen (einen davon im Derby) in die Saison startet und der trotzdem mit der Leistung seiner Mädels unzufrieden ist?

Naja, so ganz unzufrieden ist er ja vielleicht doch nicht, vielleicht sieht er schon, dass die eine oder andere Kreuzung gelungen ist. Vielleicht sieht er auch, dass seine Spielmacherin eine gute Entwicklung zeigt und eventuell sieht er auch, dass die Abwehr immer wieder sehr kompakte 10-15 Minuten hat und dass seine Torfrauen mitunter überragende 15 Minuten abliefern. Er weiß auch, dass er Spielerinnen hat, die Spiele fast im Alleingang entscheiden können, und gegnerische Torfrauen mitunter enormen Respekt vor der Wurfkraft, aber auch dem Wurfrepertoire seiner Rückraum-, aber auch Flügelspielerinnen haben.

Der Trainer erlebt aber zum wiederholten Male einen unkonzentrierten und uninspirierten Start ins Spiel. Er könnte explodieren, wenn Vorgaben kaum bis gar nicht eingehalten werden. Er hört keine Absprachen in der Deckung, und er vermisst überraschende Einläufe gegen eine offensive Abwehr. Er fordert mehr Entschlossenheit im Abschluss und eine erste Welle, die bedingungslos den Turbo zündet, um wirklich frei zu kommen. Die Körpersprache und das fehlende Durchhaltevermögen einiger, vorwiegend junger Spielerinnen, verstimmt den Trainer und macht ihn nachdenklich.

Der Trainer lechzt nach Spielerinnen, die schnell schalten, sei es beim Abwurf, Freiwurf, bei Abprallern, aber auch bei überraschenden, sich zufällig ergebenden Spielsituationen. Er fordert und fördert Spielerinnen, die mutig spielen, ohne egoistisch zu sein. Für einen erfolgreichen Hechtsprung nach einem freien (im Spiel befindlichen) Ball erteilt er die Absolution.

Was hat dieser Bericht bitte mit dem Derbysieg gegen die MGA-Fivers zu tun? Jo eh (Smiley zwinkern)

Mit der Deckung konnte man in der ersten Spielphase überhaupt nicht zufrieden sein. Mit Fortdauer des Spieles konnten sich unsere Mädels vor allem auf das Kreisanspiel der MGA-Fivers immer besser einstellen. Hier gebührt ein besonderes Lob Johanna Failmayer und unserer Kapitänin Meli Sujer. Im Angriff bombte Jojo Reichert und zeigte dabei diverse Wurfvarianten und ein gutes 1 gegen 1. Im Tor hexte Nicole Ivkic, und für das höhere Tempo im Angriff zeigte Annika Zlabinger nach der verschlafenen Anfangsphase verantwortlich. Bei Kiki Dramac, Lilly Fehringer und Rita Wernert wechselten Licht und Schatten, auf tolle Aktionen folgten mitunter haarsträubende Fehler bzw. Unkonzentriertheiten.

Kommenden Samstag im Heimspiel gegen UHC Müllner Bau Stockerau ist jedenfalls eine Leistungssteigerung in allen Bereichen notwendig. Wir sind überzeugt, dass die Mädels vor heimischer Kulisse an ihre Grenzen gehen werden, um weiterhin erfolgreich zu sein. Spielbeginn ist um 19 Uhr im Lackner Dome zu Atzgersdorf. Bitte rechtzeitig zur Halle kommen. Aufgrund der Corona-Maßnahmen ist der administrative Aufwand etwas höher als gewöhnlich.