Die Saison 2022/2023 begann für uns mit einer ganz neuen Trainingsgruppe Mitte August an einem heißen Tag im GRG 23. Neue Spielerinnen, gemischte Trainingsgruppe mit den Burschen, neues Trainerteam. Was da am Ende der Saison rauskommen sollte, hätten zu dem Zeitpunkt wohl nur die größten Optimisten und Atzgersdorffans gehofft. Aber so weit sind wir noch gar nicht…

Trainingsstart & Trainingsgruppe:

Wieder zum ersten Training. Fabian Koliander war bei seinem ersten Training überhaupt mit einigen motivierten Spieler*innen anfangs alleine. Maximilian Ott fiel dem Corona-Virus zum Opfer und musste zum Saisonstart noch auf sein negatives Testergebnis warten. Das heißt, auch im Trainerteam war die Findung ein bisschen schwer. Auch gab es für unsere Trainer noch keine weibliche Unterstützung. Für Fabian war es seine erste Trainerstation überhaupt, auch wenn er Bewegung und Sport unterrichtet. Und für Otti war es seine erste Station als Headcoach, nach Jahren unter Matthias Majer und Markus Mahr (Danke an euch!!!!).

Aber jetzt weiter im Text: Der nächste wichtige Punkt und Meilenstein in der Saison war die Verpflichtung von Lara Merc als weibliche Unterstützung und sie war noch viel mehr als das. Nicht nur die Mädls, sondern auch die Burschen schlossen sie sehr früh ins Herz. Die Mädls hatten aber vor allem eine Anlaufstelle für ihre Probleme. Das war aber nicht das einzig Gute was Lara mitbrachte, denn weiters verfügt sie über ein unglaubliches Handballverständnis und ein super Auge für die Details, auch hat sie (leider für sie) ein gutes Wissen bei Verletzungen und was es heißt, wieder zurückzukommen.

Der nächste wichtige Punkt war auf jeden Fall, dass uns Olivia Schuch (späterer Allstar) zugeflogen ist und auch, dass Luana Pilav sich immer öfters ins Tor stellen wollte.

Wiener Meisterschaft:

Das erste Spiel folgte dann im Oktober. Unser erster Gegner waren die Handball Wölfe Wien. Für viele war es das erste Spiel in einem reinen Mädlsteam (nach der U9 und dem U10-Mixed-Team) und noch dazu in der großen Halle. Der Schock beim ersten Match war groß, da die Wölfe ein körperlich starkes Team sind. Dieses Spiel ging leider gleich verloren und war schon ein bisschen ein Schock für die Mädchen. Aber was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, sollte das auch die letzte Saisonniederlage von den Mädls gewesen sein. Im Nachhinein betrachtet, haben wir extrem viel aus dieser Partie mitgenommen und lernen können. Auch Luana Pilav hat nach dem Spiel beschlossen, dass sie sich auf das Tor fokussiert, ihre Teamkolleginnen unterstützen sie bei der Entscheidung und halfen ihr sehr weiter.

Unseren ersten Sieg konnten wir dann zwei Wochen später gegen auch körperlich gute Admira Landhaus-Spielerinnen feiern. Weiter ging es dann mit Siegen gegen MGA Fivers 1 und 2.

Eine weiter Verstärkung fürs Trainerteam kam dann mit Patrizia Petr. Sie nahm sich den Torleuten an und trieb sie zur Höchstform an. Vor allem für Luana ist Pati immer eine wichtige Stütze. Selbstverständlich brachte sie auch unseren männlichen Torhütern  viel bei und bessert sie immer wieder aus. So machte sie aus Mario Bosnjak innerhalb von 2 Wochen einen wirklich guten Torwart, der auch einige Bälle bei seinem Debüt halten konnte und schon bald in der MU12 eingesetzt wurde.

Dann war auch schon der Jahreswechsel da, wo es mit einem Sieg gegen Admira Landhaus weiterging.

Es folgte im Februar das „Wochenende der Wahrheit“ mit Spielen gegen die Handball Wölfe Wien und MGA Fivers 1. Vor dem zweiten Saisonspiel gegen die Wölfinnen war uns eines klar: Es gilt siegen oder fliegen, nachdem 3 Runden gespielt wurden und man somit 3 x auf jeden Gegner traf. Wir wollten unbedingt - ein Sieg in Runde 2 vorausgesetzt - das Entscheidungsmatch in der neu renovierten Hans-Lackner-Halle vor eigenem Publikum haben. Es wurde ein Sieg, wobei man fairerweise sagen muss, dass eine sehr wichtige Spielerin der Wölfe fehlte. Trotz sämtlicher Nervosität beendeten wir das Spiel mit einem plus 4 Sieg.

Am Sonntag (am besagten Wochenende der Wahrheit) beschlossen wir das Wochenende mit einem Sieg gegen MGA Fivers. Hier zeigten unsere Mädchen vor allem in der zweiten Hälfte eine starke Leistung.

Im April folgte dann das Rovinj-Turnier, wo wir außer Konkurrenz mitgespielt haben. Hier wuchsen die Mädls noch einmal besonders gut zusammen und konnten auch gegen andere, uns nicht bekannte, Teams spielen, die auch alle unterschiedliche Deckungssysteme gespielt haben.

Wir waren also bereit für das finale Spiel gegen die Handball Wölfe Wien in unserer Heimhalle. Es war ein wirklich denkwürdiges Spiel. Vor dem Spiel konnte man die Luft schneiden. Die Nervosität war bis auf die sehr gut besuchte Tribüne zu spüren und auch bei den frenetisch und laut anfeuernden Eltern beider Mannschaften vorhanden. Erschwerend kam dazu, dass sich Luana unter der Woche die Hand prellte und Olivia an einer Knieverletzung laborierte. Nichtsdestotrotz konnten wir nach einem knappen Pausenrückstand (12:13) das Spiel in der zweiten Halbzeit drehen und relativ klar mit 30:25 gewinnen. Unsere jungen Damen holten damit ihren ersten ersten Wiener Meistertitel in den 23. Bezirk - in das kleine Dorf ins südliche Wien. Damit war auch das Ticket für die Österreichischen Meisterschaften gelöst. Großer Dank auch an Flo Hössl für die Tipps und deine Sichtweise. Manchmal ist es gut jemanden „neutralen“ auf der Tribüne zu haben. Nach einer mittlerweile legendären Ansprache in der Kabine von Otti konnten wir den (Kinder-)Sekt so richtig genießen.

Für alle Interessierten dieser Ansprache, sie ging ungefähr so: „Nach diesem Spiel sind wir Meister und nicht nur das, wir haben in Rovinj jedes Spiel gewonnen, wir haben in Wien seit Oktober nicht mehr verloren und jetzt fahren wir zu den Meisterschaften. Unser nächstes Ziel ist es die Besten von Österreich zu werden und für uns zählt nur der Titel. Danach werden wir Europameister und dann kommt der Weltmeistertitel.“

Es folgten im Mai noch weitere Spiele und Siege gegen Admira Landhaus und zwei gegen MGA Fivers 2.

Österreichische Meisterschaften und Krönung einer tollen Saison:

Am Wochenende des 10. und 11. Junis waren dann die langersehnten Österreichischen Meisterschaften in der Südstadt. Gleich nach der Ausschreibung kündigte Otti einigen Mädls an: „Wir gewinnen im Finale mit 3 Toren gegen Hypo“. Doch bis zum Finale war es ein weiter Weg.

Der Samstag begann gleich sehr früh. Um 9 Uhr ging es gegen die Alterskolleginnen von UHC Süddeck Tulln. Dieses Spiel konnten wir von Anfang an gut gestalten. So gewannen wir das Spiel mit 14 Toren und konnten auf unserem Plakat das erste Spiel abhaken. Das Schöne an dem Spiel war, dass das Trainerteam die ganze Bank einsetzen konnte, was immer gut ist. Es folgten unsere Kabinenkollegen HSG XeNTiS Bärnbach/Köflach. Auch in diesem Match konnten wir wieder von vorne unser Spiel spielen und am Ende mit 7 Toren gewinnen. Zweites Spiel abgehakt. Am Abend konnten wir dann das letzte Spiel gegen SSV Dornbirn Schoren auch ähnlich erfolgreich gestalten und gewannen dieses mit 12 Toren Vorsprung. Ein super Tag mit 3 wirklich starken Spielen von uns. Am Ende der Gruppenphase standen wir verdient auf Platz 1 mit einem Torverhältnis von 75 geworfenen Toren (die meisten im Turnier beider Gruppen) und nur 42 bekommen Toren (zweitwenigsten in beiden Gruppen). Wir zeigten nicht nur, dass wir gut im Angriff spielen konnten, sondern auch in der Deckung viele Bälle sichern konnten.

Es folgte der Sonntag. Im Halbfinale trafen wir auf altbekannte Gegner, die Handball Wölfe Wien. Diese waren natürlich doppelt und dreifach motiviert die interne Wiener Serie auszugleichen und auf 2:2 zwischen uns zu stellen. Es ist immer noch schwer dieses Spiel in Worte zu fassen, es war von beiden Mannschaften eine starke Leistung in der Deckung und auch der beiden Torfrauen. Es war ein Spiel mit offenem Visier und in der ganzen Halle konnte keiner sagen, wie es am Ende ausgehen wird. Die Führung wechselte immer wieder und auch körperlich war es ein sehr forderndes Spiel. Zur Halbzeit mussten wir leider einen Rückstand von einem Tor aufholen, das gelang unter anderem durch den Sieg beim Losen. So hatten wir gleich den Ball und kamen zu einer guten Torchance. Stand nach 30 Minuten und dem Ende der regulären Spielzeit 12:12. Die Mädls kämpften von Minute zu Minute in der Verlängerung. Was soll man sagen, am Ende der ersten Hälfte der Verlängerung wieder ein Rückstand von einem Tor. Aber wir hatten zu Beginn schon wieder den Ball und konnten schnell wieder ausgleichen. 40 Sekunden vor Spielende konnten wir in Führung gehen und die haben wir mit ganzer Kraft verteidigt. Bis zur letzten Sekunde kämpften wir, als wir einen direkten Freiwurf blockten und so das Spiel plus 1 gewinnen konnten. war der Jubel riesengroß. Nach so einer Partie kann man der Mannschaft nur gratulieren. Aber die nächste Hürde zum Traum folgt sogleich …

Im Finale stand uns wieder der SSV Dornbirn gegenüber. Die Vorarlbergerinnen konnten nach einer sensationellen Leistung und einem spannenden Match gegen Hypo Niederösterreich ihr Halbfinale gewinnen.  Wegen der langen Heimfahrt der Dorbirnerinnen wurde das Finale vorverlegt und so war zwischen unserem Halbfinale und dem Finale nur knapp eine Stunde Pause. Das kam erschwerend dazu, aber die Mädls wussten, einmal noch 30 Minuten beißen und am Ende wollen wir dann ganz oben stehen. Wie zu erwarten, war es nicht das Spiel vom Vortag. Gratulation und großes Lob an Dornbirn, diese Steigerung war gewaltig. So waren wir zur Halbzeit schon wieder mit einem Tor zurück. Einerseits lagen unsere Nerven ein bisschen blank, weil es eben nicht so funktionierte wie am Samstag und andererseits spürte alle ihre Verletzungen und Blessuren vom Turnier. Die Mannschaft bewies Charakter und unsere Duracell-Haserl gaben weiter Vollgas. Am Ende belohnten wir uns selbst und konnten das Turnier gewinnen, mit einem Vorsprung von 3 Toren. Wie es Otti vor 3 Wochen angekündigt hat, auch wenn es nicht der "richtige" Gegner war.

Gratulation an das ganze Team zum Erfolg bei den Österreichischen Meisterschaften! Besonderes Lob geht natürlich an unsere beiden Allstars Olivia Schuch und Smilla Votava! Danke an die Offiziellen bei dem Turnier, an den Delegierten, den Richtertisch, alle Mannschaften, die Trainer der Gegnerinnen und auch an die Organisation des Turniers (vor allem Nicole Hirsch).

Der größte Dank, neben den Spielerinnen, gebührt den Fans von 7DROPS WAT Atzgersdorf. Nicht nur unzählige Eltern der Spielerinnen, sondern auch einige Spieler und Spielerinnen aus anderen Atzgersdorf Mannschaften, Ex-Spieler*innen von Atzgersdorf, Eltern von anderen Kindern in Atzgersdorf, andere Trainer und Trainerinnen, Spielerinnen von anderen Mannschaften, die uns angefeuert haben. Danke, Danke und nochmal Danke. Mehr kann man nicht sagen. Die Südstadt war so laut und voller Freude für Atzgersdorf wie ich es 2019 beim WHA-Meistertitel das letzte Mal gesehen habe.

Gratulation auch an Pati Petr, Flo Hössl und dem ganzen Team zu ihrem Vizemeistertitel in der WU18.

Was diese Trainingsgruppe U10/11 MU und WU in der Saison geleistet haben, ist aller Ehren wert. Im ersten Semester trainierten wir zweimal im Turnsaal und einmal in der großen Halle, auch hier ein Dank an Flo Hössl für die gute Kooperation. Die Mädchen haben überhaupt nur 6 Jahrgangsspielerinnen (2011), wobei zwei erst ganz frisch begonnen haben. Aus Anfangs 24 Kindern konnten wir 41 machen. Für uns Trainer*innen gibt es nichts Schöneres, als zu sehen, mit wieviel Freude die Kinder zu den Trainings kommen. Auch wenn nicht alle Trainingsinhalte allen gefallen, sind sie wichtig. Aber selbst, wenn die Übungen anstrengend sind, kämpfen und beißen die meisten SpielerInnen weiter. Natürlich meist nach Widerworten, aber sonst wäre es ja fad. Nach 117 Trainings wird immer noch gut gearbeitet und der „Schmäh“ ist nicht auf der Strecke geblieben.

Am Ende der Saison bleibt bei den Mädls folgende Bilanz stehen:

• 117 Trainings
• Rovinj (AK) Sieger
• Wiener Meister
• Österreichischer Meister
• 2 Spielerinnen im All-Star-Team
• Besten Angriff bei den Staatsmeisterschaften
• Zweitbeste Verteidigung (nach den Handball Wölfen Wien) bei den Staatsmeisterschaften
• Seit Oktober 2022 ungeschlagen (21 Spiele)
• 582 Tore erzielt
• 342 Tore bekommen
• Tordifferenz +240

Das Trainerteam bedankt sich bei allen Spielerinnen und Spielern, allen Eltern, allen Fans und alle die sonst geholfen haben. Wir freuen uns, dass die Saison so erfolgreich gestaltet wurde, und freuen uns schon auf ein cooles WU/MU11-Abschlussevent in zwei Wochen.